Jede Farbe ein Charakter oder wie Zigarren uns die Schönheit der Unterschiede lehren
- Tabakzeit
- 5. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Wer seine Zigarren mit Bedacht auswählt, achtet nicht nur auf Format und Herkunft, sondern auch auf ein weiteres Detail: die Farbe des Deckblatts. Die Farbpalette einer Zigarre ist weit mehr als nur ein ästhetisches Merkmal. Sie ist ein subtiler Hinweis auf den Charakter, die Intensität und die Aromen, die euch beim Smoke erwarten.

Beginnen wir mit dem ungewöhnlichen DOUBLE CLARO, auch bekannt als Candela. Sein charakteristisches grünliches Braun, ist ein Resultat der frühen Ernte und der schnellen Trocknung der Blätter. Diese Prozedur bewahrt die Chlorophylle und resultiert in einer Zigarre von bemerkenswerter Milde und Leichtigkeit, mit kaum spürbarem Ölgehalt. Einst in Amerika sehr populär, sind diese sanften Giganten heute eher eine Seltenheit.
Deutlich häufiger begegnen wir dem CLARO. Sein heller Braunton, der an Milchkaffee erinnert, ist die Farbe der klassischen, milden Zigarre. Oft auch schlicht als »natürlich« bezeichnet, signalisiert diese Farbe einen ausgewogenen und zugänglichen Smoke. Eine Variante davon ist das COLORADO CLARO, ein mittleres Braun, lohfarben, Hier deutet sich bereits eine etwas intensivere Aromatik an.
Mit dem COLORADO betreten wir die Welt der rötlichen Dunkelbrauntöne. Diese Farbe wird oft mit voll ausgereiften und aromatischen Zigarren assoziiert. Hier spürt man bereits die Wärme und Komplexität, die den Smoke auszeichnen. Eine Steigerung davon ist das COLORADO MADURO. Dieses dunkle Braun verspricht eine mittelstarke Erfahrung mit einer noch intensiveren Aromenvielfalt. Hier vereinen sich Kraft und reichhaltiges Aroma zu einem vollmundigen Genuss.
Für erfahrene Aficionados ist die Farbe MADURO ein vertrauter Anblick. Das sehr dunkle Braun, fast wie schwarzer Kaffee, signalisiert eine kräftige Zigarre mit viel Körper.
Am dunklen Ende des Spektrums finden wir das fast schwarze OSCURO. Einst sehr beliebt, sind diese kraftvollen Zigarren mit geringem Bouquet heute eine Seltenheit. Ihre dunkle Färbung, oft von Blättern aus Nicaragua, Brasilien, Mexiko oder Connecticut Broadleaf (im Gegensatz zum Connecticut Shade) stammend, verspricht einen intensiven und starken Smoke.
Die Faustregel ist einfach, aber aufschlussreich: Je dunkler die Farbe des Deckblatts, desto höher ist in der Regel der Öl- und Zuckergehalt. Dies führt zu einem süßeren und stärkeren Aroma. Dunklere Blätter durften länger an der Pflanze reifen oder stammen aus höheren Lagen, wo die intensivere Sonneneinstrahlung die Produktion von schützendem Öl und zuckerreicher Photosynthese ankurbelt. Zudem durchlaufen diese Blätter oft eine längere Fermentation, was ihre Komplexität weiter erhöht.
Liebe Zigarrenfreunde, das nächste Mal, wenn ihr eine Zigarre in die Hand nehmt, werft einen bewussten Blick auf ihre Farbe. Sie ist mehr als nur ein äußeres Merkmal – sie ist ein Versprechen, eine Vorahnung dessen, was euren Gaumen erwarten wird. Lasst euch von der Farbpalette der Zigarren inspirieren und entdeckt die unendliche Vielfalt, die diese faszinierende Welt zu bieten hat.
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